Felsfreilegungen
Der Landkreis Lichtenfels hat rund 35% Anteil an der Nördlichen Frankenalb. Der Staffelberg ist der nördlichste Ausläufer eines Kalkgebirgszugs, der sich quer durch Süddeutschland, die Schweiz und Frankreich bis in die Provence zieht. Der "Staffelberg" - der bekannteste Zeugenberg der jüngeren Erdgeschichte - und das "Kleinziegenfelder Tal" sind nicht nur Eingeweihten als höchst reizvolles Ausflugs- und Urlaubsziel ein Begriff.
Sehr viele interessante Tier- und Pflanzenarten haben auf diesen Flächen ihre letzten Refugien. Andernorts sind der Apollofalter oder die Rotflügelige Ödlandschrecke bereits ausgestorben. Die noch zahlreichen Orchideenarten, Enziane, Akelei und viele andere bunte Blumen können ohne die Trockenrasen gar nicht mehr überleben. Wir haben also eine gewisse Verantwortung für deren Erhalt und müssen schon etwas dafür tun!
Vor einigen Jahrzehnten verlor die Schafbeweidung aus verschiedenen Gründen ihre Bedeutung (mehr zum Thema). Da keine andere Nutzung der steilen, Fels durchsetzten Hänge möglich war,
verbuschten diese nach und nach oder wurden
gar mit den vorher hier nicht heimischen Kiefern aufgeforstet. Von ehemals 20% Anteil der Landkreisfläche an Schafhutung verblieben kärgliche 0,1%.
Geprägt ist diese Landschaft von ebenen Hochflächen und von Bachläufen in Jahrmillionen eingekerbten Tälern mit den entsprechenden "Traufhängen", steile, durch den anstehenden fels sehr flachgründigen und unebene Trockenhänge. Schon seit Jahrhunderten werden solche Hänge durch Beweidung vor allem mit Schafen und Ziegen genutzt. Es entwickelten sich nach und nach die herrlichen Wacholderheiden und blütenreichen Trockenrasen.