Die Tagfalter in Großprojekten

Es gilt mittlerweile als gesichert, dass Tagfalter und Zygaenen ("Widderchen") wichtige und verlässliche Hinweise über den tierökologischen Zustand von Offenland-Lebensräumen geben. Man muss allerdings Vorkommen und ökologische Ansprüche der Arten genau kennen und die richtigen Schlüsse ziehen. Eine wichtige Aufgabe für die Spezialisten in unserem Büro.

Die Tagfalter als Teilgruppe der Lepidoptera (Schmetterlinge) gelten zurecht als sehr mobil. Im Falterstadium ist eine Ausbreitung auch über größere Distanzen durchaus möglich. Sie können neu entstandene, auf ihre Ansprüche abgestimmte Lebensräume in relativ kurzer Zeit wiederbesiedeln, wie wir bereits nachweisen konnten. Sie sind somit ein Indikator für den Erfolg landschaftspflegerischer Maßnahmen - und das in relativ kurzer Zeit.

Die als "Widderchen" bekannten Zygaenen - zu denen Rotwidderchen und Grünwidderchen zählen - besiedeln vor allem Trockenlebensräume. Einige Arten wie z.B. Zygaena carniolica (im Bild das Individuum links oben) sind regelrechte und sehr spezifische Indikatoren für die Qualität und die Vernetzung von Halbtrockenrasen auf Kalk, wie wir in einer eigenen Untersuchung schon vor Jahren nachweisen konnten. Die Artengruppe ist überschaubar, bereitet jedoch dem Ungeübten große Probleme in der Bestimmung. Unser Büro arbeitet seit vielen Jahren an und mit diesen Tieren. Die Artenkenntnis ist entsprechend hoch.

Aktuelles Projekt

Im Jahr 2012 untersuchen wir die Tagfalterfauna im Projektgebiet des BayernNetz Natur-Projektes (BNN) "Trockenbiotopverbund Staffelberg" ein drittes Mal. Wir entwickeln so eine Zeitreihe mit Daten und wollen so Veränderungen und naturschutzfachliche Erfolge des BNN-Projektes über die Jahre herausarbeiten.